Ich habe aufrichtige Schwierigkeiten damit, deinen Beobachungen zu folgen. Sehe ich das richtig, daß die Leute einfach ohne Basis in der Realität kategorisch im mediengeschaffenen Lalaland leben und als Resultat dann beschlossen haben lieber Nazis als Schwule?
Ja. Genau das ist leider die Sache. Die Menschen lesen morgens in der Bild & co., worüber sie sich den Tag heute aufregen sollen, und wenn nächste Woche genau das Gegenteil begründet wird, oder sich die “Argumente” widersprechen, wird das unhinterfragt übernommen.
Ich habe während meiens Praktikums mit einem Handwerker, mit dem ich mich sonst gut verstanden habe, bei den Themen “die Grüünen”, Klimaschutz und Einwanderung hart angeeckt. Wenn er in der Pause die B.Z. (Berliner Lokalvariante der Bild, auch Axel-Springer) gelesen hat, hab ich da genau das in den Überschriften und “Artikeln” gesehen, worüber er sich aufgeregt hat. Auch wenn das bei näherer Betrachtung irgendwo zwischen geistigem Furz und Dünnschiss war, was da stand.
Okay. Ich denke, das kann man herunterbrechen auf Lieber Rechtsradikal als Schwul, explizites Lieber Nazi als Schwul ist eher auf Einzelpersonen anwendbar. Aus dem Blickwinkel kann ich das nachvollziehen. Macht auch Sinn, kulturelle Revolutionen haben schon immer rechtsradikalen Gegendruck hervorgerufen, und tausend Jahre Schwulenangst sitzt nunmal tief im Mark. Dazu die stark faschistoide Vehemenz mit der auf Leute reagiert wird, die nicht unbedingt mitspielen, das sorgt nur für zusätzlichen Widerstand. Weniger schrill und aggressiv würde extrem viel helfen, aber da nährt Extremismus bloß Extremismus. Irgendwie lustig, wie sich das selber das Wasser abgräbt, da kann man eigetlich froh sein daß es “bloß” 30+ Prozent sind.
Lustig, dein Post und Antwort haben mir tatsächlich geholfen dieses Rätsel endlich zu lösen. Ehrlichen Dank, Dir.
Hab seinen Wikieintrag überflogen, hab ich was verpasst? Scheint bloß ein Kapitalist gewesen zu sein der dann abgenippelt ist? Wo ist die Verbindung zu Radikalisierung, Rechtsextemismus, Medien und Co? Oder gehts bloß um die Zentralisierung von Medien und die damit einhergehende Meinungsmache?
Das letztere. Der Typ hat sich in der Hyperinflation ein Medienimperium aufgebaut und hat dann seine eigene politische Agenda damit verbreitet. Er war jetzt kein Nazi, aber gilt als einer der Wegbereiter der Nazis.
Ah, ja. Interessanter Name, der von der Zeit verschüttet wurde. Und eine Geschichte so alt wie die Menschheit. Wer das Narrativ kontrolliert, kontrolliert das Volk. Vom ersten Schamanen bis zu den Medienimperien der Neuzeit.
Ich habe aufrichtige Schwierigkeiten damit, deinen Beobachungen zu folgen. Sehe ich das richtig, daß die Leute einfach ohne Basis in der Realität kategorisch im mediengeschaffenen Lalaland leben und als Resultat dann beschlossen haben lieber Nazis als Schwule?
Ja. Genau das ist leider die Sache. Die Menschen lesen morgens in der Bild & co., worüber sie sich den Tag heute aufregen sollen, und wenn nächste Woche genau das Gegenteil begründet wird, oder sich die “Argumente” widersprechen, wird das unhinterfragt übernommen.
Ich habe während meiens Praktikums mit einem Handwerker, mit dem ich mich sonst gut verstanden habe, bei den Themen “die Grüünen”, Klimaschutz und Einwanderung hart angeeckt. Wenn er in der Pause die B.Z. (Berliner Lokalvariante der Bild, auch Axel-Springer) gelesen hat, hab ich da genau das in den Überschriften und “Artikeln” gesehen, worüber er sich aufgeregt hat. Auch wenn das bei näherer Betrachtung irgendwo zwischen geistigem Furz und Dünnschiss war, was da stand.
Okay. Ich denke, das kann man herunterbrechen auf Lieber Rechtsradikal als Schwul, explizites Lieber Nazi als Schwul ist eher auf Einzelpersonen anwendbar. Aus dem Blickwinkel kann ich das nachvollziehen. Macht auch Sinn, kulturelle Revolutionen haben schon immer rechtsradikalen Gegendruck hervorgerufen, und tausend Jahre Schwulenangst sitzt nunmal tief im Mark. Dazu die stark faschistoide Vehemenz mit der auf Leute reagiert wird, die nicht unbedingt mitspielen, das sorgt nur für zusätzlichen Widerstand. Weniger schrill und aggressiv würde extrem viel helfen, aber da nährt Extremismus bloß Extremismus. Irgendwie lustig, wie sich das selber das Wasser abgräbt, da kann man eigetlich froh sein daß es “bloß” 30+ Prozent sind.
Lustig, dein Post und Antwort haben mir tatsächlich geholfen dieses Rätsel endlich zu lösen. Ehrlichen Dank, Dir.
Google mal Stinnes. Könnte dich überraschen.
Hab seinen Wikieintrag überflogen, hab ich was verpasst? Scheint bloß ein Kapitalist gewesen zu sein der dann abgenippelt ist? Wo ist die Verbindung zu Radikalisierung, Rechtsextemismus, Medien und Co? Oder gehts bloß um die Zentralisierung von Medien und die damit einhergehende Meinungsmache?
Das letztere. Der Typ hat sich in der Hyperinflation ein Medienimperium aufgebaut und hat dann seine eigene politische Agenda damit verbreitet. Er war jetzt kein Nazi, aber gilt als einer der Wegbereiter der Nazis.
Ah, ja. Interessanter Name, der von der Zeit verschüttet wurde. Und eine Geschichte so alt wie die Menschheit. Wer das Narrativ kontrolliert, kontrolliert das Volk. Vom ersten Schamanen bis zu den Medienimperien der Neuzeit.