Christian Lindner muss harsche Kritik für seine Rede vor Bauern einstecken. Mit seiner Hetze gegen Erwerbslose und Geflüchtete sei er als Bundesminister untragbar, findet die Vorsitzende der Linken und fordert seinen Rücktritt.

Die Bauern haben Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) am Brandenburger Tor in Berlin mit einem Pfeifkonzert begrüßt. Im Nachgang sorgen nun auch die Worte, die er an die protestierenden Landwirte richtete, für Kritik.

Linkenchefin Janine Wissler fordert sogar Lindners Rücktritt. »Ein Bundesminister, der sich vor protestierende Landwirte stellt und keinen einzigen Vorschlag zu deren Anliegen macht, aber stattdessen gegen Erwerbslose und Geflüchtete hetzt (›Geld fürs Nichtstun‹), der wird nicht nur zurecht ausgebuht, der ist als Minister untragbar«, sagte sie dem SPIEGEL.

[…]

Die Rede bei den Protesten der Bauern sei ein weiterer Tiefpunkt. »Wie bereits bei der Absage des Klimagelds, nimmt Lindner Leistungsbezieher ins Visier«, sagte Wissler. Am Sonntag wurde bekannt, dass Lindner das versprochene Klimageld, mit dem die Ampelkoalition die Bürger unterstützen wollte, erst nach der nächsten Bundestagswahl auszahlen will.

  • Quittenbrot@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    7
    arrow-down
    6
    ·
    11 months ago

    Wer hier impulsiv runterwählt, sollte vorher folgendes bedenken:

    Ich kann eine Menge gebundenes Kapital in Form von Vieh, Maschinen oder Immobilien haben und trotzdem relativ scheiße verdienen.

    Da nützt es mir nix, dass mein Traktor viel wert ist, weil ich ihn nicht verkaufen kann, ohne mein Einkommen zu verlieren.

    Ich kann Tiere im Wert von 3000€/Stück haben und trotzdem beim Verkauf kaum, 0 oder sogar negativen Profit haben.

    So ein Bauer hätte dann zwar Vermögen, doch Vermögen alleine macht nicht satt. Interessant ist, was sie am Ende für Gewinne erwirtschaften

    • AAA@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      13
      arrow-down
      1
      ·
      11 months ago

      Du hast einen Punkt vergessen: Wenn es alles so schlimm ist wie ich immer behaupte, kann ich jederzeit meinen Hof, Maschinen und Vieh verkaufen, und ein schönes Leben haben.

      Vergessen die meisten, wenn sie mit ihren Traktoren vor dem Brandenburger Tor oder auf einer Autobahnauffahrt stehen. Tatsächlich zwingt sie aber niemand dazu dieses schwere Los als armer Vermögender zu tragen. So schlecht scheint es dann nämlich doch nicht zu sein.

      • Killing_Spark@feddit.de
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        8
        ·
        11 months ago

        Die Diskussion ist ein bisschen wie mit den armen Vermietern, wenn denen mal wieder ein zwei Prozent der Mieten verloren gehen. Wenns euch so schlecht geht verkauft halt eure verdammten Immobilien allesamt.

        Den Bauern kann/muss man aber zumindest zugute halten, dass sie selber auch produktiv arbeiten müssen damit ihr Kapital Renditen abwirft.

      • Quittenbrot@feddit.de
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        5
        ·
        11 months ago

        Kann sein, wenn man alles selbst finanziert hat/nicht verschuldet ist. Wie realistisch die Annahme ist, kann ich nicht beurteilen.

      • lurch (he/him)@sh.itjust.works
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        2
        ·
        11 months ago

        Der Fairness halber muss ich aber auch sagen, dass das auch schon ein Paar Mal vorgekommen ist, dass es sich für einen Landwirt nach ein Paar Jahren schlechter Ernte nicht mehr rechnet. Da freun sich dann immer die Agrakonzerne, wenn sie ihm den ganzen Hof abkaufen können. Für die Verbraucher, Angestellten und ggf. Tiere ist das oft nicht so super.