Anders formuliert: Der Trend geht zu mehr ÖPNV-Nutzung.
Man muss es nicht immer maximal schlecht und reißerisch formulieren…
Und das trotz jahrzehntelanger Unterfinanzierung des ÖPNV. Man stelle sich einmal vor, was mit einem wirklich leistungsfähigen Schienennetz möglich wäre.
Vor allem erscheint mir das halt als kein Thema bei dem man von heute auf morgen wechselt. Hier wird die Wende als"schleppend" bezeichnet, aber ich habe absolut keinen Vergleich. Die letzte Umfrage war 2017: Wenn auf die letzten 6 Jahre verteilt sind, dann ist das vielleicht langsam. Wenn sie vor allem durch Einführung des Deutschlandtickets verursacht sind, dann wirkt das doch recht schnell für mich.
Nach so kurzer Zeit irgendwelche großen Schlüsse ziehen zu wollen erscheint mir aber generell etwas voreilig. Die Leute werden nicht einfach so von heute auf morgen ihr Auto verkaufen, wenn sie schon eines haben. Ich sehe den Wechsel viel eher, wenn z.B. ein Neukauf oder Umzug ansteht.
Tja, günstigere Tickets allein reichen halt nicht aus. Man braucht auch eine gut funktionierende Infrastruktur, und solange so viele Autoparteien wählen wird das so schnell nichts. Und die Sorte Leute, die sich SUVs kauft, wird sowieso nicht freiwillig ÖPNV nutzen.
Sind halt nichtmal besonders günstig…
Ja, eigentlich ist das vor allem ein Geldgeschenk an Berufspendler und Wochend-Ausflügler (und manche ALG-Bezieher, je nachdem ob Stadt/Landkreis für sie noch eine Ermäßigung anbietet). Der eine oder andere Autofahrer wird sich jetzt vielleicht überlegen, ob er/sie nicht mal testweise das Auto stehen lässt oder wenn das alte gerade kaputt ist erstmal kein neues kauft, aber ohne massiven Ausbau des Angebots wird das nicht so oft passieren.
Machen wir uns doch nichts vor. Niemand nutzt GERNE den öffentlichen Nahverkehr. Das ist entweder eine Kostenfrage, eine Notwendigkeit, oder geschieht aus Umweltbewusstsein.
… aber nicht weil es so toll ist.
Ich würde lieber eine gute (u)-Bahn nutzen als das Auto. Aber wenn es das in meiner Gegend nicht gibt, hab ich als Alternative zum Auto den viel langsameren Bus.
So siehts aus!
Die Planung für die U-Bahn hier ist dank unnötiger zwangsweiser Führung über den Hauptbahnhof (und damit die Schaffung einer Weiteren Sternzuführung anstatt einer dringend notwendigen Querverbindung) so, dass ich die Fertige U-Bahn in meinem Arbeitsleben wohl entweder nicht mehr erleben werde, oder nicht brauchen werde.
Immerhin konnte ich sämtliche Busfahrten durch die Anschaffung eines eigenen E-Scooters vollständig ersetzen.
unnötiger zwangsweiser Führung über den Hauptbahnhof (und damit die Schaffung einer Weiteren Sternzuführung anstatt einer dringend notwendigen Querverbindung)
Das kommt mir bekannt vor.
München hat gleich mehrere Straßen- und Autobahnringe aber der gesamte U- und S-Bahnverkehr muss durch die Innenstadt.München hat gleich mehrere Straßen- und Autobahnringe aber der gesamte U- und S-Bahnverkehr muss durch die Innenstadt.
Ja, geil! Sicher historisch gewachsen, oder? Aber das hier ist absichtlich so und komplett neu geplant:
(In Grau, bestehende U-Bahn-Strecken, in blau, die neu geplante Strecke.)
Ist das Hamburg? Da scheint es ja wenigstens einen U-Bahn-Ring zu geben.
Theoretisch ist das ein Ring, ja. Früher wurde die Linie auch als Ring gefahren. Siehe hier die U3 in Gelb:
Der Ring wird aber nicht mehr vollständig ans Ring gefahren: Barmbek wird nach oben rechts Richtung Wandsbek Gartenstadt der Ring verlassen, aus Richtung Wandsbek Gartenstadt wird in den Ring eingefahren. Aus der Gegenrichtung (Saarlandstraße) ist Barmbek End- und Startstation.
Du musst also immer Barmbek umsteigen um im kreis zu fahren 🙃
Das hättest du eher mit “meiner Meinung nach” einleiten sollen, statt das als ultimative Wahrheit zu präsentieren. Was es nun mal nicht ist.
Ist es bei einem Forum-Kommentar nicht offensichtlich, dass es eine eigene Meinung ist?
Manche Leute müssen es wohl explizit gesagt bekommen …
Wenn man mit “Machen wir uns doch nichts vor. Niemand…” einleitet, dann ist das schon ein allgemeingültiger Anspruch.
Er/Sie sagt ja eben nicht “Ich nutze nicht gerne Öffis” oder “Öffis sind scheiße”.
“aBeR isT nUr mEinE MeiNUng”
IMHO ist das sehr Regions-abhängig!
* Großstädte sind häufig auch nicht komfortabel für Autos. Da steige ich lieber in die S/U Bahn.
* ÖPNV z.B in der Schweiz ist häufig sehr komfortabelAuf dem Land kann die Verbindung nicht existent oder schlecht sein. Verbesserung geht durch Ausbau.
Ich nutze es weil ich es toll finde. Ich kann einsteigen und muss mich nicht auf irgendwas konzentrieren. Kann einfach Podcasts hören, im Internet surfen mit Freunden schreiben. Komm dann an und muss mich nicht darum kümmern wo mein Auto steht.
Klar ist es noch lang nicht perfekt aber grundsätzlich ist es doch schon ein Traum nicht auf ein Auto angewiesen zu sein
Warst du mal in der Schweiz? Wenn ÖPNV so funktionert fahr ich nichts lieber. Gibt keine enspanntere Möglichkeit zu reisen find ich.
Ich kann entweder 30 Minuten mit dem Auto zur Arbeit fahren oder 38 Minuten mit der Bahn. Ich wähle grundsätzlich die Bahn, weil es doch 100 mal entspannter ist, diese Zeit zum Lesen/denken/auf Reddit verschwenden zu nutzen als aktiv fahren zu müssen.
Verstehe nicht warum dieser Kommentar so runtergewertet wird. Die Aussage stimmt ja. Der ÖPNV ist unzuverlässig, teilweise schmuddelig und oft überfüllt. Man ist abhängig von Takten, wartet viel an Bahnhöfen und ist regelmäßig mit unangenehmen Menschen auf engstem Raum. Ich fahre praktisch nur ÖPNV, durchaus auch aus Überzeugung. Ich habe bewusst kein Auto, wenn ich wirklich eins brauche wird es von den Eltern ausgeliehen oder gemietet. Aber natürlich wäre es für mich auch viiiieeeel angenehmer und komfortabler mit dem Auto zu fahren. Wo ich die Abfahrtszeit und Route bestimme, ich in meinem eigenen Safe Space bin, wo garantiert kein aggressiver Mensch neben mir hockt oder jemand brüllend auf Lautsprecher telefoniert und wo alles weniger schmuddelig ist.
Gegenmeinung: ÖPNV ist für mich wie einen Chauffeur haben, ich steige ein und kann entspannen, ein Buch lesen oder mich unterhalten. Auto fahren heißt ich muss mich mit Staus und anderen Autofahrern herumplagen und muss mich vor allem um alles kümmern. Klar gibt es Schattenseiten (schlechter Ausbau, schlechter Takt, ja ist auch Mal schmuddelig) aber das könnte man in den Griff bekommen wenn man will.
“Safe Space” finde ich angesichts der Unfallzahlen eher makaber. Und viele Autofahrer blenden aus dass ein echt großer Anteil Menschen gar nicht Auto fahren können (Kinder, Alte, … Brich dir einfach nur Mal ein Bein und schau was das Auto dir bringt).
Für dieses “ich habe einen Chauffeur und lese auf dem Weg entspannt ein gutes Buch” ist ÖPNV zu oft zu laut, zu heiß, zu schmutzig und zu überfüllt. Ja das könnte man theoretisch in den Griff bekommen, das wird aber schnell sehr teuer und der Ausbau in der Fläche dürfte in der Regel ein effizienterer Geldeinsatz sein.
Ist nicht meine Erfahrung. Ja gibt es aber ist nicht meine einzige Erfahrung mit öpnv.
Hast das durchgerechnet? Wieviel teurer wird es denn? Und wieviel teuer wäre denn ok?
Also in meiner Stadt ist es z.B. so, dass die Straßenbahnen sehr laut quietschen und rumpeln. Ich vermute, dass Abhilfe möglich wäre, indem man entweder die Bahnen komplett umrüstet (um die Laufruhe zu erhöhen oder halt den Innenraum zu schallisolieren) oder die Schienen alle erneuert - das würde wahrscheinlich beides das Budget des ÖPNV komplett sprengen.
Dazu käme noch ein deutlich höherer Takt (sowohl in Stoß- als auch in Randzeiten), mehr Linien, mehr Security um Pöbeleien, Kotzen usw. einzuschränken, und es müssten endlich mal die ganz sicher vorhandenen Klimaanlagen in den Bussen angeschaltet werden.
Billig wird das alles ganz sicher nicht, und unsere Stadt ist nicht gerade reich.
Das Problem daran ist ja einfach nur das in DE Geld oft an den falschen Stellen investiert wird bzw. verfügbar ist. So ist zum Beispiel Geld ohne Ende da für Straßenbau, besoders auf Bundesebene, aber kaum für ÖPNV, vorallem in den Komunen.
Wie sieht es mit Kopfhörern aus? Eventuell sogar mit Noise Cancelling?
Weil er keine Meinung vertritt sondern etwas allgemeingültiges behauptet hat und das stimmte nicht.
Was soll das denn für ein Einstieg in eine Diskussion sein…
Weil er keine Meinung vertritt sondern etwas allgemeingültiges behauptet hat und das stimmte nicht.
In solchen Fällen versuche ich wohlwollend zu lesen und es selbst in ein “Ich meine …”, “Ich glaube …” zu kapseln. Mit “Niemand” ist vermutlich “Kaum jemand” gemeint; eine Hyperbel.
Ist doch implizit klar, dass die Person ihre subjektive Sichtweise präsentiert. Ja, ‘bei sich bleiben’ wäre besser, aber für die Diskussion braucht’s doch den inhaltlichen Kern, nicht die zivilisierte Hülle.
Auf den Inhalt wurde ja auch eingegangen.
Ich glaube übrigens nicht, dass hier wegen Formfehlern runtergewählt wurde, sondern weil die dargestellte Meinung als gefährlich oder schädlich empfunden wird. Ging mir jedenfalls auch so.
Ich kopier hier kurz meinen anderen Kommentar:
Wenn man mit “Machen wir uns doch nichts vor. Niemand…” einleitet, dann ist das schon ein allgemeingültiger Anspruch.
Er/Sie sagt ja eben nicht “Ich nutze nicht gerne Öffis” oder “Öffis sind scheiße”.
Schon verstanden. Ich übersetze das eben für mich.
Da ist ein Mensch, der sagt: “‘Machen wir uns doch nichts vor. Niemand…’”. Da ist ein Mensch, der glaubt: “‘Machen wir uns doch nichts vor. Niemand…’”.
Und da das sowieso für alles gilt, was Menschen sagen können finde, ich das auch nicht besonders raffiniert. Implizit sind all unsere Äußerungen subjektiv, ob das nun explizit dazu gesagt wird oder nicht.
Machen wir uns doch nichts vor. Niemand ist so naiv, einfach etwas zu glauben oder für objektiv zu halten, nur weil jemand das nicht explizit aus der subjektiven Perspektive formuliert hat.
Er/Sie sagt ja eben nicht “Ich nutze nicht gerne Öffis” oder “Öffis sind scheiße”.
Gemeint war glaube ich eher eine Vermutung über andere als eine Selbstauskunft. “Ich glaube, viele Menschen nutzen nicht gerne Öffis, weil …”, “Ich vermute, viele finden Öffis scheiße, weil …”.
Passiert öfters, dass Menschen etwas als allgemein formulieren, wenn sie eigentlich ausdrücken wollen, dass das nicht ihre eigene Meinung ist, sondern (ihrer Meinung nach) die Meinung vieler.
Dafür hast du die aggressiven Menschen überall um dich herum in anderen Autos, die im Sommer auch gerne mal laute Musik mit offenen Fenstern abspielen. Dazu kommen immer mal wieder gefährliche Situationen, die im schlimmsten Fall zum Tod führen können. Dazu noch Staus, lange Rotphasen, Stress. Wie viele entspannte Autofahrer kennst du? Der Aspekt, dass man im Auto selbst aktiv und aufmerksam sein muss und was das mit einem macht, kommt mir bei solchen Diskussionen immer viel zu kurz.
Also wenn ich mit den Öffis nicht ne Stunde länger in die Arbeit brauchen würde als mit dem Auto, würde ich sie regelmäßig nehmen.
Ich fahre gerne mit dem Bus zur Arbeit.
Ich habe dank Gleitzeit die Möglichkeit, die Stoßzeiten oft vermeiden zu können und muss nicht umsteigen.
Es dauert zwar doppelt so lange wie mit dem Auto, aber nicht so lange und wenn ich nicht gerade Zeitdruck habe, sitze ich lieber gemütlich alleine in einem Zweier und lese etwas, anstatt mich auf den Verkehr konzentrieren zu müssen.
Das Problem warum so ziemlich alle “Wenden” “schleppend” (also oft gar nicht) laufen, ist ganz einfach, dass nicht genug politischer Wille da ist. Irgendwie wird immer erwartet, dass Veränderungen von unten herab passieren müssen und selbst wenn die Leute mal bock drauf haben, stellt sich die Politik wieder mal quer.
Die Infrastruktur brauchen wir als aller erstes und nicht erst als Reaktion auf eine Trendwende, die ohne Infrastruktur nicht wirklich abheben kann. Und wie die Umfragen zeigen und auch Not Just Bikes auf Youtube immer gerne betont, können sich die Leute schlichtweg keinen Alltag ohne ihr Auto vorstellen. Da muss erst mal massiv vorarbeit geleistet werden, bevor es den Menschen überhaupt erlaubt ist, umzudenken. Es nervt, dass den meisten die Vorstellungskraft einfach fehlt, aber man kann es ihnen kaum übel nehmen. Das ganze Leben der Deutschen dreht sich leider ums Auto.
Die Planung und Bau von Radwegen dauert Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Die ganze Planung zu stoppen und die mühsam gebauten Radwege in Parkplätze umzuwandeln? Das dauert etwa eine Woche, wie Frau Schreiner in Berlin gezeigt hat.
Das gleiche auch übrigens bei Autobahnbau vs Bahntrassenbau… für die eine müssen alle Gegnern zugehört werden, bei der andere natürlich nicht.
Doppelte Fahrspuren in den Innenstaedten sollten einfach in 1,5 Fahrspur (mit Haltebuchten fuer Lieferanten) und… Radwege umgebaut werden, breit genug fuer Rollstuhlfahrer, Radfahrer, und noch Platz fuer Fussgaenger…
Aber denk doch mal an die VW-Chefs.
Wie sollen die denn dann nach Malle & Sylt fliegen wenn man nicht mehr genug Geld für die 8 Privatjets hat?
Ich würde ja gerne die Bahn verwenden, aber ich bin leider sogard mit dem Fahrrad schneller.
Auto: 30 Minuten Fahrrad: 1,5 Stunden Bahn: 2 Stunden (mit 3x umsteigen)
Wenn ich in 45 Minuten da wäre und nicht umsteigen müsste und dann auch noch zuverlässig, so dass man nicht alle 2 Wochen mal zu spät kommt würde ich schon längst jeden Tag ÖPNV nutzen.
Geht mir ähnlich. Wenn ich den Bus nehmen würde, wäre ich knappe 75 Minuten für eine Strecke unterwegs. Im Auto bin ich in 20 Minuten im Büro, immerhin sind wir zu zweit und machen Fahrgemeinschaft.
Nächster Bahnhof -> 30 Minuten mit dem Auto entfernt. Fährt nach Koblenz oder Trier. Wenn ich Richtung Mainz etc. will muss ich mindestens 45 Minuten fahren oder erst mit dem Zug nach Koblenz und dann nach Mainz. Mit dem Auto auch hier wieder wesentlich schneller vor Ort.
Solange sich das nicht ändert, sehe ich keinen Anreiz.
Würde auch gerne mehr Bahn fahren, aber die Gleise, die mehrere Kleinstädte einst mit dem Rhein-Ruhr-Gebiet verbunden haben, liegt hier seit Jahrzehnten still. Selbstverständlicherweise schrumpfen diese Kleinestädte auch stetig, denn er studieren will, muss wegziehen und kommt nur selten wieder, denn die Welt ist nunmal groß und wer einmal Großstadtluft geschnuppert hat…
Wenn möglich bin ich schon immer mit dem Rad gependelt. Schule, Berufsschule, dann als Handshaker ging es nicht mehr durch die wechselnden Baustellen, seit 2018 nun aber im Büro und auch da fahre ich ausschließlich mit dem Rad. Sind momentan ~10 km eine Strecke.
Muss aber anmerken dass es zunehmend schwieriger wird. Die direkte Route kann ich nicht mehr fahren. Der viel zu schmale Autobahnzubringer hat mittlerweile zu viel Verkehr, auch wenn es nur knapp 1,5 km sind die ich auf dieser Landstraße fahren muss, es ist einfach Mörderisch. Zu viel Verkehr, keine Rücksicht, und auf beiden Seiten kein Standstreifen dafür unmittelbar die Leitplanke. Wenn es eng wird kann ich nur versuchen selbige zu überspringen und dann 2-3 m die Böschung runter.
Also fahr ich einen Umweg. Pro tour im Profil ca. 69 Höhenmeter, knapp 1 km mehr. Mittlerweile wird aber auch hier der Verkehr mehr und die PKWs rücksichtsloser.
Bahn fahre ich gar nicht mehr. Zu unzuverlässig. Bahnhof ist eh ca. 10 km entfernt. Gibt zwar einen Radschuppen dort, dennoch sind das einfach mal 10 km pro Strecke, dann ist der kleinste Takt von ehemals 30 min auf 1h gestuft worden.
Je nachdem wann man Fährt sind die Züge übervoll. Man kann einfach nicht einsteigen. Und dann sit man nach weiteren 45-1,5 (je nach Verspätung) erst mal am Hauptbahnhof.
Also da wo ich das Auto ersetzen könnte nehm ich lieber das Auto weil der Tag eben nur 24h hat. Langstrecke sowieso, mit Stau bin ich in Hamburg in 5h, mit dem Zug benötige ich ohne Verspätung knapp 6h. Nur doof… die letzte Fahrt ohne Verspätung war 2019 oder so. Momentan ist die Kombi Umsteigen + Verspätung + Übervoller Bahnhof so blöd, dass man in aller Regel einfach nicht ankommt.
Dabei ist Zug fahren nett, Wecker stellen und pennen bis man da ist. Das war einmal…
Muss auch sagen das es ein Kostenfaktor ist. Hatte die Tage mal geschaut zu einem Freund nach Berlin zu fahren. Um 7:15 Uhr 29,90 €. Um 09:15 Uhr 130€. Erklär mir das mal einer. S-Bahn, Bus haben alle Festpreise.
Fernverkehrbahntickets werden börsensmäßig verkauft. Je voller der Zug bereits ist, desto teurer dein Ticket. Um 07:15 Uhr wollen in der Regel weniger Leute Bahn fahren als um 09:15 Uhr. Das sollte nicht groß überraschen. Je länger du wartest, desto teurer wird das Ticket. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass man Tickets sehr günstig für 18-20€ erwerben kann, wenn man weit im voraus Bucht.
Jop. Wenn ich früh buche Zahle ich für meine ~1.100km AT-DE-Strecke 38€ (2. Klasse) bzw. 60€ (1. Klasse) pro Richtung. Davon 750km im ICE.
Für das Geld kann ich nichtmal zu Fuß gehen.
Definitiv. Als ich früher noch auf LPG gefahren bin, kam ich mit einer Tankfüllung (40 Liter, ~22€) von Bremen nach Würzburg in 3,5 Stunden.
Wäre zur Abwechslung schön, wenn die Alternative (Fernbus/Bahn) mit günstigeren/vergleichbaren Preisen locken würde. Stattdessen wird alles teurer und die Alternative bleibt dennoch nur so meh.
Von wo aus fährst du denn nach HH so dass du mit dem Auto schneller bist? Dänemark über Puttgarden mit Fährverladung?
Leipziger Umland -> zu einem Ort kurz vor Hamburg.
Wenn alles glatt läuft, würde ich eigentlich mit dem Rad zum regionalen Bahnhof fahren (25 min ca. für ~10 km), dort das Rad im gesicherten Radschuppen abstellen, den RB nehmen (45 min) und im Leipziger HBF dann zum ICE umsteigen, dann ~3,5 bis Hamburg HBF und dort umsteigen auf den Metronom mit noch einmal 45 min ca. und dann werd ich vom Bahnhof abgeholt (ca. 10 min). Je nach dem wann man Bucht können das von ~70€/Strecke bis ~250€/Strecke werden. Gut, früh buchen kann sich lohnen. Hab ich ja einige Zeit gemacht. Also sozusagen rund 6 bis 6,5h bis ich bei meinen Kumpel bin.
Ja, ursprünglich hab ich Hamburg als Ziel gemeint, kannst mich gern schelten. Da kann man aber den letzten Teil im Metronom wegstreichen und ist bei ~5,25h wenn alles glatt läuft.
Problem… wenn der RB zu spät kommt bekomme ich meinen ICE nicht, die ICE Taktung ist dann aber auch nur alle 1 oder 2h. Also nimmt man den RB in der Taktung evtl. früher, wären dann aber wieder 6,5-7h Reisezeit. Sofern noch Platz im RB ist.
Dann muss der ICE pünktlich sein damit ich meinen Anschluss in Hamburg bekomme (Oder er überhaupt in Hamburg einfahren darf). Hier muss man schon aufpassen dass man wirklich den ICE nimmt der von Leipzig bis Hamburg fährt, keinen Umstieg, gern wurde mir zuletzt eine Route über Berlin mit Umstieg in Berlin angezeigt, nur da wird es wieder kritisch, kommen der RB oder der ICE zu spät, schaffst du es bei idr. 10 Umstiegszeit nicht über den Bahnhof in Berlin, und das Zeitfenster das der ICE einfahren darf ist auch knapp, da steht man auch mal gern vorm Bahnhof rum.
In Hamburg ist es auch so eine Sache, der Metronom hat je nach Strecke einige auf irgendwas 15 min und andere auf 30 min und mehr Taktung. Ist der ICE zu spät guckst du auch mal schnell in die Röhre und den Ort den ich gern ansteuern würde ist auch wieder eine Strecke da fuhr glaube ich gegen 21 Uhr der letzte Metronom.
Im großen und ganzen sind es zu viele “wenn, dann doof”-Momente in der Strecke. Nur dass ich eben 2021 und 2022 mal gern auf der Strecke gestrandet bin. Da waren dann so Sachen. glaube Mannheim HBF, wo der ICE hält mit dem Hinweis, keine Weiterfahrt. Erst aufm Bahnhof ist man an Infos für Schienenersatzverkehr gelangt. Oder der ICE fuhr einfach mal in Leipzig nicht ein, oder Berlin.
Oder dann das Hütchenspiel mit die Gleise, App sagt 15, Schalter 11, Zentraltafel 13, Bahnsteiganzeige wechselt im 10 min Takt. Dann kommt der ICE und die LED Panels am Zug zeigen einfach mal nichts an, also rennt man wieder wegen der Info wo der Zug geblieben ist.
Einmal bin ich in Mannheim gestrandet da es eine sehr späte Verbindung war und ab 1 nach der Verspätung nix mehr ging, ein andermal in Hamburg, da durch Verspätung auch wieder die nächsten Verbindungen zum Ziel erst ab 4:00 verfügbar wären.
Ende 2022 hab ich es dann sein gelassen es überhaupt noch zu probieren, da natürlich mein Freund auch irgendwo keinen Nerv hat, mich andauernd im Nirvana oder Hamburg dann abzuholen.
Momentan frage ich meine Schwester oder Eltern bzgl. Auto, tanken + Obolus für Verschleiß geht an meine Schwester bzw. Eltern dann natürlich.
So fahre ich auf die A14 und bin, wenn es gut kommt in ca. 4h knapp vor Hamburg, wenn es schlecht läuft sind es 5 (Pausen schon berücksichtigt).
Idr. ist es immer ein halber Tank pro Fahrt, also ca. 25 bis max 30 ltr, kommt eben drauf an ob ich das Tempo halten kann oder viel “bremsen-beschleunigen”-Phasen habe.
Ich mag derartige lange Fahrten im Auto auch als Fahrer nicht, aber momentan bei Bahn vs Auto, ist das Auto gegenwärtig Zuverlässiger und Bequemer. Und die Kosten sind berechenbarer. Günstige Tickets bei der DB zu bekommen ist immer so eine Sache. Da sind die Preise an der Tanke stabiler. Und ich hab Klimaanlage im Auto Ü
Joa. Jetzt die Investitionen die bisher in den Autoverkehr gesteckt wurden in den ÖPNV und das Bahnnetz stecken und los gehts
Ich bin lange mit den Öffis gefahren. Aber wenn man in einen Kaff wohnt, wo die Öffis generell sporadisch fahren und man mehr als doppelt so lange braucht als mit dem Auto und man seit Jahren keine Änderungen feststellen kann, verliert man die Lust darauf.
Das traurige ist dass es dort selbstverstärkende Effekte gibt.
In meinen 2500 Einwohner Kaff werden vermutlich jeden Tag 2000 Menschen in die nächstgelegene Stadt fahren. Man könnte also 40 Busse a 50 Leuten füllen. Da aber so viele Auto fahren sehe ich (außer morgens zum schulanfang) nur etwa 5-10 Personen in dem stündlich verkehrenden Bus.
Tja… Absolut verfehlte Preispolitik in meiner Stadt.
Das Einzelticket bei 3.60€ macht hin und zurück 7.20€ -> 50km mit einem effizienten PKW. Oder 25km + Parkplatz und das als Einzelperson.
Obwohl meine Frau ein Monatsticket hat ist es für uns günstiger zusammen mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Großer Applaus!
Bei der Bahn sieht es nicht besser aus: Langstrecken sind nur vergleichbar wenn man 2 Monate vorher bucht oder sich den Wahnsinn mit dem Nahverkehr gibt (49€ ticket).
Das motiviert definitiv nicht dazu, das Auto stehen zu lassen.
Allerdings muss man auch bedenken, dass Monatsticket besitzen deutlich günstiger ist als ein Auto (kaufen/mieten, Versicherung, Werkstatt, Sprit).
Wenn man Verwandtschaft/Pflege auf dem Land hat dann ist es ziemlich unerlässlich eines zu besitzen. Es ist wahrscheinlich nicht einmal profitabel hier die öffentlichen auszubauen weil die Bevölkerungsdichte einfach zu gering ist. Also sind die Kosten ein Auto zu besitzen wie Miete für mich Fixkosten.
Und beides sprengt das Budget. Gamechanger war das 9€ Ticket da war beides drin und damals stand das Auto sehr viel.
Hier mal die Frage: Cui bono?
Es herrscht ja offenbar großer Konsens, dass die Bahn das effizienteste Fortbewegungsmittel ist. Bei entsprechend hohen Energiepreisen muss das ja umso mehr in den Preisunterschieden zu ineffizienten, Auto und Flugzeug, zu spüren sein.
Warum ist dem nicht so? Dafür gibt es nicht sehr viele Möglichkeiten:
- Aktionäre/Funktionäre/Gesellschaftler bereichern sich übermäßig. -> Nope nur 3-4 %. Das haben Airbus und die Automobiler auch.
- Beschäftigte bereichern sich übermäßig. -> Nope die Chefetage ist nicht reicher als die der Konkurrenzbranchen und die “Arbeiter”… naja siehe Streikpolitik
- Extreme Misswirtschaft. Dann müssten Zulieferer, Wartungsfirmen und Co. im Geld schwimmen. -> Mir nicht bekannt.
- Subventionen/zu niedriger CO2 Preis. -> Ein CO2-neutraler Liter Benzin, entweder über Mitigation von Klimaschäden, Carboncapture oder E-Fuels, müsste über 5€ kosten. Da sähe die Welt wahrscheinlich anders aus. Aber dieser Punkt passt auch nicht zu 100%, denn die Bahn fährt ja streckenweise auch mit Diesel.
Oder ist vielleicht die Bahn nicht das effizienteste Fortbewegungsmittel (pro Person und Kilometer)?
Der Fernbus ist das effizienteste Fortbewegungsmittel laut Umweltbundesamt . Übrigens werden bei dem Verfahren das sie verwenden (TREMOD) die Wegekosten (Straße/Schiene) nicht beachtet. Würde man das mit hineinrechnen würde definitiv das Flugzeug profitieren, denn es braucht ja kaum Strecke. Des Weiteren kostet die Schiene pro Pkm mehr € als die Fernstraße und diese Instandhaltung ist bekanntermaßen nicht CO2 neutral. https://www.bgl-ev.de/images/downloads/media_3139_1.PDF
Legt man eine Proportionalität von Kosten zu Energie zugrunde: Dann würden alle Fahrzeuge der Straße energieeffizienter im Vergleich zur Schiene werden und damit würde der PKW näher an die Bahn und der Fernlinienbus noch besser als die Bahn sein. Zusammenfassend kann man postulieren, dass es einen “Bus” geben muss, der genausogut ist wie die Bahn ist. Oder anders gesagt: wenn der Pkw eine entsprechende höhere durchschnittliche Auslastung von deutlich mehr als 1/5 hätte, wäre er genauso gut wie die Bahn.
Auslastung ist der Schlüssel für die Effizienz, das Flugzeug spielt überhaupt, trotz der absolut unterirdischen Effizienz, in der gleichen Liga / Größenordnung, weil die Airlines die Auslastung perfektioniert haben. Übrigens in der Grafik werden nur Inlandsflüge betrachtet, die Langstreckenflüge haben tendenziell eine bessere Auslastung und der Start fällt weniger ins Gewicht.
Zu der Frage nach “Cui bono?”:
Grundsätzlich halte ich es für schwierig, solche Verknüpfungen zwischen Profitabilität zu ziehen. Das gesamte Feld der Mobilität ist durch direkte und indirekte Subventionierung so verzerrt, dass wir schwerlich einen direkten Bezug zwischen Preisen und Effizienz herstellen können. Es kann beispielsweise auch für Autokonzerne von Vorteil sein, wenn die DB schwach ist, wodurch eine hohe Motivation für Lobbying resultiert (welches auch nachweislich stattfindet).
Gerade Mobilitätskosten sind in hohem Maße externalisiert: Straßen werden vom Staat gebaut, während Autos von deutschen und nicht-deutschen Herstellern diese ausgiebig und kostenfrei nutzen. Autos sind zugleich eine absurd schlechte Investition, führen aber dazu, dass Automobilität an Bürgis ausgelagert wird. Diese Kosten fließen selten in Berechnungen ein. Deshalb lässt sich aber deine “Proportionalität von Kosten zu Energie” nicht halten, weil hier völlig unterschiedliche Dinge eingepreist werden (Das auch immer noch unter der Voraussetzung, dass Preise realistisch Kosten widerspiegeln).
Die Bahn stellt dagegen beides zur Verfügung, Strecke und passendes Gerät. Dass die Bahn zugleich profitorientiert sein soll, führt zu Konflikten (und zu äußerst seltsamer Preispolitik). Das geht auch anders, keine Frage, aber es ist letzten Endes ein Mix auf Missmanagement, Lobbying und einer sinnbefreiten Preisorientierung, während zugleich Alternativen seit Jahren politisch bevorzugt werden, nicht zuletzt ein Verdienst der Union.
PS: Kann später noch einige Quellen dazu ergänzen, bin in Eile.Quelle zu einer vergleichenden Studie zu Kosten der einzelnen Verkehrsmittel: https://die-gueterbahnen.com/assets/files/news/2021/studie-abschaetzung-der-kosten-der-verkehrstraeger-im-vergleich.pdf Insgesamt sind aber die Kosten und Einnahmen schwer zu beziffern. Ökologische und soziale Folgen vom Autoverkehr wie beispielsweise Mikroplastik durch Reifenabrieb oder durch die Verdrängung von Menschen aus dem öffentlichen Raum sind dabei natürlich nicht enthalten.Du hast das Flugzeug vergessen:Dank abkommen von Chicago komplett mineralölsteuerbefreit…
Hier das klassische Beispiel, dass ein Kurzurlaub in Berlin mit Flug von Stadt A zurück nach Stadt B für Briten billiger ist, als das entsprechende Bahnticket von Stadt A zu B
Meine Proportionalität beschränkt sich jedoch nur auf den Straßen und Schienenbau. Beides in D staatlich gebaut deswegen halte ich es schon für vergleichbar. Die Bahn stellt nicht die Schiene zur Verfügung, sie muss Trassenpreise an den Staat zahlen. Die Fahrzeuge egal ob Auto/Zug/Flugzeug sind in der TREMOD bereits eingepreist.
Ich dachte immer die Straßen werden über die Mineralölsteuer und Maut mehr als vollständig finanziert.
Beides in D staatlich gebaut deswegen halte ich es schon für vergleichbar.
Nur wird das eine in Summe zurückgebaut, und das andere massiv ausgebaut. Der Betrieb eines Zuges auf einer Zugstrecke ist um einiges komplexer (und deshalb sicherer) als einige Autos über die Autobahn fahren zu lassen. Auch hier handelt es sich um eine Externalisierung: Sicherheit wird auf die Autofahrenden ausgelagert, mit mäßigem Erfolg, wie man in jeder 30er-Zone beobachten kann. Nur auf der Autobahn zahlen ausschließlich LKW über 7,5 to überhaupt “Trassenpreise”, alle unter 7,5 to und auf allen anderen Straßen zahlen nichts. Dagegen sind die Trassenpreise auf der Schiene höher als für die Kostendeckung des Betriebs notwendig wären. Ich gehe jetzt mal nicht darauf ein, dass sowohl DB Regio, DB Fernverkehr und DB Netz hundertprozentige Tochterunternehmen der DB sind und die sich somit von der rechten in die linke Tasche zahlen, inkl. des gesamten verwalterischen Overheads.
Die Fahrzeuge egal ob Auto/Zug/Flugzeug sind in der TREMOD bereits eingepreist.
Die Fahrzeuge sind nicht in TREMOD eingepreist, oder übersehe ich da was? Kaufpreise tauchen nach meinem Überfliegen überhaupt nicht auf, hier geht es ja auch eigentlich um Energie/CO2-Emissionen.
Ich dachte immer die Straßen werden über die Mineralölsteuer und Maut mehr als vollständig finanziert.
Siehe die jetzt neu eingefügte Quelle in meinem vorherigen Kommentar, die zusätzliche Kosten wie Krankenversorgung ebenfalls mit einberechnet. Ich würde da noch die Verluste des öffentlichen Raumes für reine Automobilstrecken innerorts aufführen, die wir nicht ohne Weiteres bepreisen können, aber durchaus katastrophale Auswirkungen (gesundheitlich und sozial) auf den öffentlichen Raum hatten und haben.
Guter Punkt mit dem Zurückbau vs massiver Ausbau! Kann gut sein, dass die Schiene nur so teuer in der Instandhaltung ist, weil einfach keine Skaleneffekte da sind. Und somit nicht der Zug sondern die Schiene den Preis treibt! Hierzu kann man sich ja mal die Ukraine/Russland ansehen, die tatsächlich auf die Schiene für Militärlogistik setzen, weil sie robuster ist und sich offenbar schneller reparieren lässt.
Anderer guter Punkt ist tatsächlich das Thema mit der Sicherheit. Für mich das Hauptargument bei Langstrecke auf Zug/Flug umzusteigen, da man viel zu oft zu lang fährt und sich da gerade wenn man alleine unterwegs ist zu weit “pusht”.
Also das Thema mit Kostendeckung der Infrastruktur ist so extrem undurchsichtig. Während Allianz-pro-Schiene einfach die Mineralölsteuer nicht wertet, nehmen Studien im Auftrag Deutscher Omnibusunternehmer e.V. das voll in Rechnung. Ich habe einiges an Quelle gefunden. Konsens existiert offenbar keiner hier.
Verlinkt wurde nur eine Aktualisierung des TREMOD, im Orginalbericht wird der Fahrzeugbestand und die Änderung detailliert aufgenommen. Ich nehme den TREMOD der Energie als Benchmark her, da meine Hauptaussage war, dass bei steigenden Energiepreisen das energieeffizienteste Fortbewegungsmittel gewinnen muss.
Ich möchte an dieser Stelle einfach nur darauf aufmerksam machen, dass es nicht so pauschal ist wie viele Leute denken. Es gibt tatsächlich viele verschiedene Szenarien in dem das eine Fahrzeug dem anderen Überlegen ist. Ich mag dieses dogmatische “Zug ist immer besser/effizienter weil ‘ist doch logisch’”. Hier ein paar Beispiele:
- Erreichen einer Hütte/Gaststätte auf einem Berggipfel: Hier ist sowohl Auto also auch Zug völlig undenkbar, denn die Infrastuktur ist zu teuer. Ein Fluggerät wie ein eVTOL wäre hier am effizientesten oder bei höherer Auslastung / Tourismus eine Seilbahn.
- Ohne die Höhenunterschiede, also Haus auf dem Land ist bei sehr niedriger Auslastung nur Individualverkehr Auto/Taxi/Bike sinnvoll. Fluggeräte komplett sinnlos hier, die Zusatzenergie für den Höhenunterschied ist nicht nötig.
- Urban tagsüber ist eine hohe Auslastung nahezu garantiert, also ist der schlecht ausgelastete Individualverkehr Auto/eVTOL absolut sinnlos. Bikes und Scooter sind hier die Ausnahme, da sie immer vollausgelastet fahren. Nachts schaut das ganze wieder anders aus. Bei mir in der Stadt fährt deswegen Nachts gar nichts. Schichtarbeiter sind auf Individualverkehr angewiesen.
Gute Punkte. Aber obwohl es immer wieder Kritisiert wird, dass die Bahn eine AG ist. Der einzige Eigner ist der Staat. Und soweit ich weiss werden Gewinne weder erwirtschaftet noch an den Eigner ausgeschüttet. Stattdessen gibt es Zuschüsse.
https://die-gueterbahnen.com/assets/files/news/2021/studie-abschaetzung-der-kosten-der-verkehrstraeger-im-vergleich.pdf Die Studie finde ich gleichzeitig gut und schlecht.
Der grosse haken: Es wird gar nicht über Personenkilometer nachgedacht. Die Kosten je Personenkilometer sind aber der Einzige Massstab. Für Güter Dann Tonnenkilometer bzw nach Frachtraum
Toll dagegen der Verweis auf den Wert eines Menschenlebens. Hier müsste man weiterführend bei Krankenkassen schauen, wie die kalkulieren.
Das Problem besteht aber ja nicht nur bei Fernreisen sondern auch rein in der Innenstadt. Wenn man keinen Großeinkauf tätigt sollte das Auto die letzte Wahl bei der Fahrt in die Innenstadt oder aus der Innenstadt ins Gewerbegebiet sein. Ist’s aber nicht. Oft lohnt es sich, sei es Zeitersparnis oder Finanziell, mit dem Auto in die Stadt zu fahren, 10 Minuten nen Parkplatz zu suchen und dann die Parkgebühren zu bezahlen. Für viele ist ÖPNV gar keine Option, auch P&R wird nur selten angenommen
Eine Bahn ist sowas wie der A380 der Landmobilität. Lohnt sich nur zwischen grossen Knotenpunkten.
Bringt es echt gut auf den Punkt.
Auslastung ist alles. Ein 5/5 besetzes Auto schlägt nahezu alle anderen Fortbewegunsmittel bei durchschnittlicher Auslastung.
Vergleicht man jedoch mit 100% Auslastung, dann gewinnt natürlich das größte Fahrzeug mit den wenigsten Stops, e.g. Zug/Schiff.
Genau deshalb plädiere ich für einen mineralölsteuerfinanzierten, fahrscheinlosen Nahverkehr.
Hier in die Stadt per Tram regulär (ich zahle ähnlich BahnCard-ähnlich weniger) 3,20€ - per Carsharing inklusive allem unter 5€. Der Preis ist nicht alles, aber so wird das halt jenseits der Pendlerschaft nix mit dem Umstieg.
Platz 1: Auto ~25min 22km
Platz 2: E-Bike ~55min 18km über Feldwege
Platz 3: ÖPNV ~90min +60-90min zu früh an der Firma, meist aber nicht zur Schicht Anfang heißt 4.30 Uhr an der Firma und nicht um 6uhr (+20min zum Bahnhof laufen) Ich muss halt Strecke machen über Dörfer und wohne nicht in einer Stadt… Also ÖPNV mit den ganzen anderen gründen, zu eng, stinkt, laut etc keine Option.
Ich fahre seit diesem Jahr mit dem Rad zur Arbeit (3km). Hätte nicht gedacht, dass mir das soviel Spaß macht. Aufs Auto kann ich leider trotzdem nicht verzichten, wohne auf dem Land.
7km mit dem Ebike bei mir und ich liebe es. Auto wäre ein paar Minuten schneller, aber das muss echt nicht sein…
Bin früher mit der Bahn von Dortmund nach Bochum gependelt, das war die Hölle. Von Tür zu Tür wären 45 Minuten der Optimalfall gewesen, das hat aber quasi nie funktioniert. Unter einer Stunde war selten, meistens auch 70-80 Minuten.
Bin dann mit dem Auto gefahren, das war extrem zuverlässig und hat 20 Minuten gedauert.
Jetzt neuer Job und neue Wohnung, da macht das Radfahren Spaß und dauert auch nur 20 Minuten. Ist wunderbar.
Wo ich lebe fährt der Bus einmal die Stunde, braucht offiziell 35 Minuten und kommt grundsätzlich mit 10+ Minuten Verspätung an (keine Übertreibung), und je nach Ziel muß ich dann umsteigen.
Mit dem Auto bin ich in 10-15 Minuten überall.
Theoretische Lehre: Fahrpläne unter Strafe die Realität widerspiegeln lassen und Minimum alle 30 Minuten einen Bus fahren lassen.
Tatsächlicher Sachverhalt: lol Öffis
und wie lange brauchst du mit dem Rad?
Gute Frage. Wenn er mit dem Auto überall in 10-15 Minuten ankommt, dann braucht er mit nem E-Bike maximal 30 Minuten. Ich habe hier nämlich ziemlich genau die gleiche Situation. Ich fahre mit dem E-Bike. Scheiss aufs Auto und Scheiss auf den Bus. Regen geht mir auch am Arsch vorbei. Leute sollen mal klarkommen und nicht immer nur rumjammern.
Ich habe hier nämlich ziemlich genau die gleiche Situation. Interessant wie du das aus durch die wenigen Sätzen weißt.
Ich habe auch schon zweimal “in genau der gleichen Situation gelebt.”
Einmal konnte man fast durchgängig 30 Minuten aufm Fahrradweg fahren und es war schön flach und einmal ging es in die eine Richtung 15 Minuten auf kurvigen Straßen bergab und in der anderen Richtung 20 Minuten auf kurviger Straße bergauf, bei schmaler Straße ohne Fahrradweg.
Fast so als ob es in DACH viele unterschiedliche Situationen gibt, aber irgendwie weiß jeder, der einmal aufm Land gelebt hat wie es für alle anderen aufm Land sei.
Da regt sich dann der Typ aus Havelland darüber auf, dass ein anderer aus Oberbayern nicht jeden Tag 25km mitm Rad fahren will.Basiert und c/Fahrrad-gepillt.
Ich komme nur sehr ungern total verschwitzt im Büro an, im Sommer bin ich doch sehr froh über meine Klimaanlage
Nachvollziehbar, aber gerade durch E-Bikes ist das mittlerweile eigentlich purer Luxus. Da lass ich eher noch Regen und starke Kälte gelten, aber die sind ja beide auch viel seltener geworden als früher.
Naja, die Infrastruktur und die Voraussetzungen bei vielen sind ja immer noch unverändert. Warum sollte sich da auch so schnell was ändern? Und wenn da nicht ordentlich investiert wird um diesen status quo zu ändern wird “von alleine” auch nicht so viel passieren.
Ich hab seit 1,5 Monaten (gezwungenermaßen) den vollen Umstieg vom Auto auf dem ÖPNV gemacht. In Bochum und Umgebung ist das tatsächlich sehr machbar. Es braucht alles einbisschen länger und man ist vor allem Nachts nicht mehr ganz so flexibel, aber dafür ist es halt unschlagbar günstig!
Die einzigen Punkte, warum ich gerne manchmal das Auto nehmen würde, sind Kleinanzeigen und weil mir Autofahren einfach Spaß macht.
Letztlich ist es doch eine Komfortfrage und insofern kann man das Auto einerseits und die oft als Alternativen angepriesenen Verkehrsmittel wie das Fahrrad oder den Bus und die Bahn nicht miteinander vergleichen. Diese Art der komfortablen und individualisierten Mobilität wird nicht einfach so verdrängt werden, sondern auch noch zukünftig lange da sein und die Infrastruktur dafür weiter ausgebaut werden. Wenn ich es mir leisten könnte, würde ich natürlich das Auto nutzen. Wenn der Lärm noch eingeschränkter wird und die Abgase verschwinden, sind wir schon deutlich weiter. Ich bin allerdings kein Autofetischist wie in Deutschland üblich und zudem auch für ein Tempolimit auf Autobahnen und stärkere Verdrängung in Städten.
Microplastik - im Ozean, im ewigen Eis, und eigentlich ueberall - das meiste kommt wohl vom Reifenabrieb. Soziale Kosten des Autos sind auch ganz hoch (Tote, Verletzte, zu wenig Bewegung, Isolation…)
Andere Verkehrsmittel haben auch ihre Nachteile, klare Sache, wir brauchen wohl alles. Aber vielleicht nicht mit dem SUV in die Innenstadt…
Obwohl ich weder auf dem Land lebe, noch zu weit von meiner Arbeit entfernt, benötige ich mit den öffentlichen fast doppelt so lange als mit dem Auto. Es ist ein sparsames kleines Auto, also kostet die Bahn auch trotz erhöhten Spritkosten noch etwas mehr. Wie soll sich da was wenden? Homeoffice ist das einzige was bei mir der Umwelt hilft.