• Norgur@kbin.social
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    1 year ago

    Ich verstehe es einfach nicht. Warum zum Teufel nimmt man sich Zeit aus seinem eigenen Leben, nur um sich ganz bewusst mit Negativität und Hass zu umgeben? Warum mache ich damit meinen eigenen Tag aktiv schlechter und negativer, wenn ich stattdessen etwas tun könnte, das mich mit Freude erfüllt?

    Ich glaube, da spielt auch rein, dass man mittlerweile das Gefühl hat, zu allem eine Meinung haben zu müssen, dass “weiß ich nicht, ist mir auch egal” keine legitime Haltung mehr ist und man dann automatisch “dagegen” ist. Also “wenn du es nicht verstehst, bist du gegen mich”, bzw “wenn du nicht voll informiert bist bei den Umgangsformen, die wir uns wünschen, dann bist du ein Gegner”. Das wird leider so auch gerne in LGBTQI Kreisen propagiert. Das ist natürlich Quatsch und schiebt Menschen, die es sonst einfach nicht interessiert hätte und die vielleicht am Ende eine “leben und leben lassen” Haltung gehabt hätten, aktiv ins gegnerische Lager. Wir dürfen nicht vergessen, dass “ob du trans bist oder nicht ist mir doch wurscht” keine Ablehnung ist, sondern der Idealzustand über die ganze Gesellschaft gesehen.

    Ich verstehe sehr viel nicht, wenn es um queere und Trans-Themen geht und es hat tatsächlich Anstrengungen gekostet, mit mir selbst ins reine zu kommen und bei “ist mir am Ende auch egal, was geht’s mich an, können doch alle machen, was sie wollen” anzukommen. Ich habe mich schlecht gefühlt, weil ich es eben nicht verstanden habe, dachte mir, ich bin unfair zu Menschen, wenn ich nicht alles verstehe. Das ist aber ein Irrtum. Ich muss es nicht verstehen, am Ende geht’s mich nix an.

    • geissi@feddit.de
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      1 year ago

      Rechter Populismus funktioniert halt zum großen Teil über Feidbilder und als Ziel dafür eignen sich am besten “Randgruppen”.
      Je kleiner die Gruppe desto weniger Berührung hat die vermeintliche Wählerschaft damit und desto geringer ist die Chance einzusehen, dass das auch nur normale Menschen sind.

    • TiKa444@feddit.de
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      1 year ago

      Ich denke es ist falsch die Begründung da auch nur im Ansatz bei der LGBTQIA+ Gemeinde zu sehen. Die Antwort ist leider sehr viel einfachen. Viele Menschen wollen Bösewichte, denen sie irgendwie die Schuld an ihren Miseren (ob nun nur empfunden oder tatsächlich vorhanden) geben können. Das ist ja auch je nach Situation gar nicht so falsch. Das erstmal völlig wertungsfrei, immerhin gibt es Situation in denen Schuld objektiv vorliegt.

      Dummerweise wurde diese Neigung der Menschen recht früh von politischen Akteuren erkannt, die das ausgenutzt haben. Diese präsentieren dann einfache Feindbilder und Sündenböcke, um die Menschen auf ihre Seite zu ziehen, ohne tatsächlich an ihren Problemen arbeiten zu müssen. Diese Sündenböcke erlauben es zudem denjenigen, die sich darauf einlassen, notwendige Veränderungen bei sich selbst zu ignorieren ohne sich deshalb schuldig fühlen zu müssen. Es ist bequemer, es fühlt sich gerecht an und man kann sich zumindest im eigenen Selbstverständnis als der “Gute” inszenieren.

      Da ist es ehrlich gesagt völlig egal, was die LGBTQIA+ Gemeinde macht. Sie ist für solche Leute der perfekte Sündenbock und ob nun einzelne Aussagen von Mitgliedern als aggressiv verstanden werden könnten oder nicht, ändert daran nichts.

      • Norgur@kbin.social
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        1 year ago

        Ich habe keine “Begründung” beschrieben, nur den von mir beobachteten Effekt, dass bei solchen “Konflikten” (ist ja eigentlich keiner, es gibt die, die LGBTIQ-Menschen als Menschen sehen, und die, die sich irren) zunehmend nur noch schwarz und weiß existieren können und dass auch die Gruppe, die moralisch im Recht ist, diese Spaltung vorantreibt. Wenn ich in einer hauptsächlich grauen Welt alles in schwarz und weiß trenne (die Gründe hierfür habe ich nicht angerissen), dann obliegt mir, wie viel “grau” jemand haben darf, um noch bei “Weiß” einsortiert zu werden. Ich beobachte, dass der grau-Stich, den ein Mensch haben darf, um als weiß zu gelten, stetig sinkt, der Trend also innerhalb der Community dahin geht, dass es nur noch lupenrein weiß (aktiver Vollunterstützer) oder eben schwarz (“Feind”) gibt.
        Dieser Prozess ist verständlich, schadet am Ende den Angegriffenen aber mehr, als den Aggressoren.

        Dass das nicht die Schuld der LGBTQIA Community ist, zweifle ich überhaupt nicht an, ist es nicht.

    • AmbroisindeMontaigu@kbin.social
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      1 year ago

      “wenn du nicht voll informiert bist bei den Umgangsformen, die wir uns wünschen, dann bist du ein Gegner”. Das wird leider so auch gerne in LGBTQI Kreisen propagiert.

      Wird es das, oder werden da Einzelfälle von Gegnern aufgebauscht um negative Stimmung zu machen?

      • Norgur@kbin.social
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        1 year ago

        Ohne Zweifel ist die Ursache für das Verhalten bei den (mir nicht verständlichen) Gegnern von Transpersonen und queeren Menschen zu suchen. Diese Anfeindungen haben allerdings zu einem verhärten der Fronten geführt, was wiederum dafür sorgt, dass die Haltung “wer nicht ausdrücklich für mich ist, ist automatisch gegen mich” sich weiter verbreitet, was Menschen schnell in Richtungen schiebt.