Dieses “Snowflake” Ding kommt ja glaube ich aus den USA. Das heißt ja sowas wie “fühlt sich besonders einzigartig und möchte als Minderheit geschützt werden”.

Wenn ich mir rechtsideologische Posts auf den einschlägigen Subreddits, Foren, Internetseiten, Communities anschaue, heulen sie eigentlich nur rum dass sie als Minderheit unterdrückt werden von den bösen

CW Rechte Beleidigungen politischer Gegner

Femboys, Feminazis, Transen, Klimaterroristen, Gretel Tunfischs, …

Sind dann nicht eigentlich die Rechten/Konservativen die wahren Schneeflocken?

  • WitzigerWaschbaer@feddit.de
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    2 years ago

    Ja, immer rein in die Opferrolle, bewährte und bekannte Taktik.

    Man beachte auch das sehr merkwürdige Verständnis von “Unterdrückung”. Rechte fühlen sich unterdrückt, wenn ein Mann, den sie nicht kennen und mit dem sie nichts zu tun haben, einen anderen Mann küsst, den sie nicht kennen und mit dem sie nichts zu tun haben. Rechte fühlen sich unterdrückt, wenn sich im Mittelmeer ein Schiff auf den Weg macht, um Menschen in Not zu retten. Rechte fühlen sich unterdrückt, wenn in Berlin jemand mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zur Arbeit fährt. Rechte fühlen sich unterdrückt, wenn eine Frau eine Führungsposition bekommt. Rechte fühlen sich unterdrückt, wenn Menschen eine Parade für Liebe und Freiheit abhalten. Rechte fühlen sich unterdrückt, wenn Christian in Zukunft lieber Chirstiane sein möchte. Kurz: Rechte fühlen sich unterdrückt, wenn andere Menschen das tun, was sie glücklich macht.

    Anderen Menschen vorschreiben, wie sie zu leben haben. Ihnen den eigenen, begrenzten Wertehorizont aufzwingen, aus der tiefen Überzeugung heraus, dass der eigene Lebensentwurf der einzig richtige ist. Statt über den Tellerrand schauen, wollen sie sich in eine Tasse setzen und das restliche Geschirr kaputt schmeißen.

    Dabei kann man auch konservativ leben und eingestellt sein, ohne das anderen auch aufzwingen zu wollen. Ich kenne genug Leute, die das schaffen. Selbst traditionell leben, aber akzeptieren, dass das nicht alle Menschen tun wollen.

    Aber wer fest davon überzeugt ist, dass die eigene Art zu leben die einzig richtige ist, der ist empfänglich für platte Bedrohungsnarrative und simple Antworten auf hochkomplexe Fragen. Für gefühlte Wahrheiten statt Tatsachen. Kurzum für den postfaktischen Populismus, den wir gerade so vielerorts beobachten müssen und von dem einige wenige im so großen Stil profitieren.

    • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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      2 years ago

      Eine Studie an US Colleges kam zu dem Ergebnis, dass Studierende, die sich selbst als konservativ bezeichneten eine stärker ausgeprägte Amygdala hatten, während selbstbezeichnete Liberale eher einen stärker ausgeprägten Cortex hatten.

      In der Amygdala werden Emotionen, und “fight or flight” verarbeitet, während im Cortex eher das langsame Denken angesiedelt ist. Ob es kausale Zusammenhänge gibt, oder nur eine Korrellation konnte die Studie nicht beantworten.

      Wenn man einen Zusammenhang annimmt, würde das erklären, dass Konservative stärker von Gefühlen wie Angst beeinflusst werden. Es sollte aber noch mal klargestellt werden, dass das keine Rückschlüsse auf die Intelligenz erlaubt.

    • Helix 🧬@feddit.deOPM
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      2 years ago

      Rechte fühlen sich unterdrückt, wenn sich im Mittelmeer ein Schiff auf den Weg macht, um Menschen in Not zu retten.

      Da muss ich zugeben, zu Recht. Was das mit der Umwelt macht, wenn da andauernd Leute rausfahren müssen und die retten! Das wäre doch viel sinnvoller, einfach wellentreibend an denen vorbeizufahren oder sie zu rammen, um sie kentern zu lassen, so wie das Frontex und ihre griechischen Freunde von der Küstenwache machen. Denn tote Menschen stoßen fast kein CO2 mehr aus. /s

      Dabei kann man auch konservativ leben und eingestellt sein, ohne das anderen auch aufzwingen zu wollen. Ich kenne genug Leute, die das schaffen.

      Dito. Ich kenne z.B. jemanden der sagt “ich kann mit diesem ganzen LGBTQ+ nichts anfangen und denke, dass das in vielen Fällen eine zu behandelnde Krankheit ist”, der aber noch NIE den LGBTQ+ Menschen ihre Existenz abgesprochen, sie diskriminiert oder beleidigt hat.

      Jeder darf seine Meinung haben – ich habe auch viele Vorurteile –, aber sie ständig zu äußern und damit andere zu verletzen, oder sogar tätlich zu werden, ist unter aller Sau.

      simple Antworten auf hochkomplexe Fragen

      Damit kriegt man auch vor allem Leute ohne Bildung und Selbstreflexion. Ich frage mich dann nur immer, warum teilweise intelligente Menschen so sind. Vielleicht weil

      einige wenige im so großen Stil profitieren.

        • Helix 🧬@feddit.deOPM
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          2 years ago

          na ja, der Mensch den ich meine würde niemals LGBTQ+ Leute zwangsbehandeln lassen. Die Person würde es ihnen auch nicht empfehlen, weil sie weiß, dass das unangenehm sein kann für Leute mit z.B. Genderdysphorie (was die Person übrigens auch als “legitime” Krankheit ansieht).

          Menschen sind komplex und eigene Vorurteile und Erziehung kann man auch mit viel gutem Willen oft nicht ändern. Ich kenne z.B. einige Boneheads und habe trotzdem die Assoziation Bonehead = Nazi im Kopf.

  • Helix 🧬@feddit.deOPM
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    2 years ago

    achso da ich hier mod bin werde ich natürlich direkt Leute bannen, die nicht meiner Meinung sind, weil ich ja eine linksradikale Schneeflocke bin. /s

    • catboss@feddit.de
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      2 years ago

      Hab dich direkt der Frau Faeser gemeldet. Bitte bleib wo du bist, damit die Schlagstöcke dich auch finden.

    • relevants@feddit.de
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      2 years ago

      Ah, du musst dann wohl dieser Landadel sein von dem ich heute so viel gehört habe.

        • relevants@feddit.de
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          1 year ago

          Hast du das Interview mit spez nicht mitbekommen? Er hat Mods als “Landadel” bezeichnet, weil die Community sie nicht demokratisch abwählen könne… (das sagt er auch ganz schamlos, obwohl er selbst viel mehr Macht hat, die nicht demokratisch legitimiert ist)

          • Helix 🧬@feddit.deOPM
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            1 year ago

            Na ja, auf Lemmy ist das ja ein bisschen demokratisierter, weil es viele Instanzen gibt und sich die Macht etwas mehr verteilt. Da hat spez also ein super Argument gegen seine eigene Website geliefert.

            Und nein, ich halte mich soweit es geht von dem Reddit Drama weg. Gibt genug im Fediverse (:

            Und: ich versuche, kein Landadel zu sein oder zu werden.

            • relevants@feddit.de
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              1 year ago

              Alles gut, das war auch nicht ernst gemeint. Der Witz funktioniert aber natürlich nur im Kontext so richtig :D

  • kellerlanplayer@feddit.de
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    1 year ago

    Hatte so nen speziellen Fall letztens am Bürgerbegehrensstand. Wir sammelten Unterschriften für mehr erneuerbare Energien.

    Er kam mit lauter pseudoklugen Sachen wie, er ist Physiker, es gibt schon Atomkraftwerke, die keinen GAU erzeugen können, Cobalt in Batterien ist böse, Lithium böse, Kinderarbeit gibts nur bei erneurbarem Zeug, Regenwaldholz in den Windkraftwerken, Bauern werden reich durch Wind und Solar, Werner Sinn hats durchgerechnet, es renteirt sich nicht und wirklich das komplette Spektrum der “Gegenargumente”.

    Immer wenn ich irgendwas erwiederte kam er mit “IHR MÜSST AUCH MAL DIE GEGENARGUMENTE HÖREN!!!11!!”. Seine Frau dann “komm Günther, lass sein, die wollen es nicht hören, gleich kommt wieder die AfD Keule”.

    Dann hab ich irgendwann gesagt, “guter Mann, Sie wollen, dass man Ihre Argumente hört, aber interessieren sich einen Scheiß für meine und jammern mir dann was von Debattenkultur her. Bitte lassen sie mich jetzt in Ruhe”.

    Er hat mich natürlich nicht in Ruhe gelassen, hab ihn dann einfach ignoriert und weiter unterschriften gesammelt. Dann hat er die anderen Leute am Stand zugelabert.

    • Helix 🧬@feddit.deOPM
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      1 year ago

      Wenn man diesen Leuten einen Spiegel vorhalten würde, würden sie ihr Spiegelbild beleidigen, ohne zu erkennen, dass sie es sind.

  • wouzilla@feddit.de
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    1 year ago

    Ich denke, dass dieses Thema der emotionalen Befindlichkeit generell bei Menschen festzustellen ist, die einer geschlossenen Weltanschauung folgen und eben sehr stark in Identifikation damit stehen. Gerade das Gefühl der kognitiven Dissonanz ist dann oft schwierig aufzulösen. Der einfachste Weg der Bewältigung ist dann die Entrüstung/Empörung. Allerdings wird in politischen Debatten wahrscheinlich auch oft auf eine sehr persönliche Ebene abgebogen (Klassische Beispiele: “Bist ein Linker, Linke sind verwahrlost”, “Bist ein Rechter, Rechte sind Arschlöcher”), was es umso schwieriger macht.

    • Helix 🧬@feddit.deOPM
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      1 year ago

      Bist ein Rechter, Rechte sind Arschlöcher

      Das ist bei autoritären Rechten aber ja auch nicht von der Hand zu weisen. Ein Arschloch ist jemand, der anderen Menschen unfair gegenüber tritt. Autoritäre Rechte möchten, dass Menschen, die im eigenen Land oder mit der eigenen Rasse geboren sind, mehr Rechte haben, als Ausländer. Das ist meiner Meinung nach ziemlich unfair – q.e.d. Rechte sind Arschlöcher. Das wurde ja auch in der deutschen Musikszene bereits 1993 thematisiert.

      Bist ein Linker, Linke sind verwahrlost

      Sag mal, hast du schon mal Linke gesehen? Entweder sind das Salonlinke, die Schampus trinken, aber Wasser predigen und einen Backstein nicht mal mit einem Gabelstapler werfen würden, oder sie sind rastalocken-tragende Vermummte die riechen als wären sie gerade aus einer Marihuana-Sauna entstiegen und hätten danach nicht geduscht. Natürlich stimmt das.

      Nur haben selbst die stinkenden, verwahrlosten Linken in der Regel mehr Rückgrat als autoritäre Glatzen, da sie anderen Menschen nicht die Existenzberechtigung absprechen.