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    1 year ago

    Ich dagegen male mir gerne mal aus, wie unsere politische Landschaft wohl aussähe, wenn die Welt den europäischen Juden Schleswig-Holstein zum Geschenk gemacht hätte. Einschließlich Hamburg nördlich der Elbe.

    Ich persönlich wäre ja für Thüringen.

    Aber Spaß beiseite: Wie kommst du auf die Idee, dass die Juden der Welt, direkt nach dem zweiten Weltkrieg (!), in direkter Nähe zu dem Volk platziert werden wollten, dass sich sehr viel Mühe dabei gegeben hat sie vollständig auszulöschen?

    Und wenn direkt danach 80% der deutschen Bevölkerung vertrieben worden wäre, wenn es im Zuge der Vertreibungen zu Gewaltakten, gar zu Massakern an der deutschen Bevölkerung gekommen wäre. Blindwütige Racheaktionen von Juden an Deutschen.

    Hast du schon mal was von Schlesien gehört? Oder den ehemaligen deutschen Gebieten östlich der Oder? Da kommt zum Beispiel ein Teil meiner Verwandtschaft her. Der Vertreibungsgrad war nicht 80% sondern 100%.

    Bestimmt hätte die UNO darauf gepocht, dass solche Taten verboten sind, aber ganz sicher hätte jedes Land Verständnis gehabt für die Juden und kein Schwein Mitleid mit den Deutschen.

    Du spielst auf die Partitionierung in 1948 an. Nachdem die Welt (!) Israel geschaffen hat, hat die UNO (League of Nations) das gesamte Thema wie eine heiße Kartoffel fallen lassen. Es wäre der fucking Job der UNO (League of Nations) gewesen, ihren eigenen Beschluss umzusetzen. Die Israelis wurden komplett im Stich gelassen und mussten die ganze Drecksarbeit für die UNO machen.

    Was wäre wohl dann aus unserem Antisemitismus geworden? Würden wir wohl in dem Fall auch so prinzipienfest auf das Existenzrecht Israels bestehen? Wäre auch dann die Sicherheit Israels unser “raison d’état”?

    Du meinst dieser dezente Antisemitismus der von 20% der deutschen Bevölkerung gelebt wird?

    Oder hätte jede Partei mit dem Wunsch nach Regierungsverantwortung auf die Integrität Deutschlands pochen müssen, “op ewig ungedeelt”?

    Deutschland hat viele Gebiete östlich der Elbe verloren und sich damit abgefunden. Menschen wie Steinbach vom Bund der Vertriebenen, die diesen Gebieten noch hinterher weinen, gelten in Deutschland als Ewiggestrige.

    Und dennoch, das sage ich als Schleswig-Holsteiner, wäre das die gerechtere Lösung gewesen.

    Ich persönlich halte deine persönliche Opferbereitschaft für ein reines Lippenbekenntnis.